Versicherungen für KMU: Schätzen Unternehmer die Risiken richtig ein?

  • Risiken gehören zum Geschäftsleben, denn jede unternehmerische Tätigkeit bedeutet eigentlich ein Wagnis. In Unternehmen sollte ein Problembewusstsein vorhanden sein, denn erfolgreich unternehmen heißt kalkuliert riskieren. Firmen müssen ihre Risiken richtig bewerten, um sich zielgerichtet dagegen absichern zu können. Elementarschäden wie Feuer, mit steigender Bedeutung das Cyber-Risiko, aber auch Schadenersatzforderungen von Dritten, wenn etwa ein Produktionsfehler, ein versteckter Mangel oder falsche Montage auftritt, können bei fehlender Absicherung recht schnell die Existenz eines Betriebs gefährden.

Prinzip Hoffnung in der Startphase

  • Jedes Jahr werden in Österreich rund 40.000 Unternehmen gegründet. Speziell in der Startphase spielt das Thema Versicherung nur eine unwesentliche Nebenrolle. In dieser Zeit geht es vor allem darum, Kunden zu gewinnen und Umsatz zu erwirtschaften. Umfragen zeigen, dass etwa jedes fünfte EPU gar keine Versicherung abgeschlossen hat. Hier regiert häufig das trügerische Prinzip Hoffnung – dass nichts passiert.

Was genau soll ein Unternehmen absichern?

  • Bevor ein Unternehmen Risiken analysiert und gegebenenfalls versichert, muss es sich im Klaren darüber sein, welche potenziellen Gefahren überhaupt relevant sind – oder künftig sein könnten. Dazu müssen Risiken über die verschiedenen Kategorien hinweg identifiziert, hinsichtlich ihrer Bedeutung für den Erfolg des Unternehmens bewertet und möglichst quantifiziert werden. Die grundlegenden Fragen lauten:

    • Welchen Risiken ist das Unternehmen ausgesetzt?
    • Wie wahrscheinlich ist es, dass dieses Risiko eintritt? 
    • Welche Ereignisse und Szenarien könnten sich für das Unternehmen aus diesem Risiko ergeben? 
    • Wie hoch ist der maximale Schaden, der bei einem Schadenereignis zu erwarten ist?
    • Welche Risiken können die Existenz bedrohen, welche sind eher nur begrenzt?
    • Welche Möglichkeiten neben einer Versicherung gibt es, konkrete Risiken abzuwenden?
    • Welches (mehr oder minder geringes) Risiko kann bzw. will das Unternehmen selbst tragen?
    Ein Beispiel: Mit Szenarien wie Arbeitsunfähigkeit – etwa durch einen Unfall oder Burn-out – oder gar dem Ableben einer Unternehmerin bzw. eines Unternehmers möchte man sich im Geschäftsleben eigentlich gar nicht auseinandersetzen. Aber bei offenen Krediten beispielsweise sind sie ein großes Risiko. Um hier rechtzeitig Vorsorge zu treffen, ist der Abschluss einer Kreditdeckungsversicherung ratsam.

Wo sehen KMU das höchste Gefährdungspotenzial?

  • Die Fachhochschule Dortmund hat mittels Umfrage das Risikobewusstsein von KMU unter die Lupe genommen. Das höchste Gefährdungspotenzial sehen die Befragten im Falle des Todes oder einer Krankheit der Geschäftsführung bzw. sonstiger Schlüsselpersonen. Dahinter folgen Zahlungsausfallrisiken wie etwa Forderungen gegen Kunden. Cyber-, Feuer- und allgemeine Haftungsrisiken wie etwa Schadenersatzforderungen reihen sich dem an.

Gibt es Faustformeln für einen angemessen Versicherungsschutz?

  • Das Gefährdungspotenzial der einzelnen KMU unterscheidet sich oft ganz erheblich. Jede Branche, eigentlich jedes Unternehmen ist anders und muss mit unterschiedlichen Risiken umgehen. Während beispielsweise bei Ärzten das Personenschadenrisiko im Vordergrund steht, sind es bei Handwerkern primär die Sachschäden. Bei manchen Unternehmen ist verstärkt mit einer Vielzahl kleinerer Schäden zu rechnen, bei anderen drohen eher Großschäden.

Sich von Experten beraten lassen

  • Daher ist es wichtig, mit einem kompetenten Partner die Risiken realistisch einzuschätzen und gezielt mit einem individuell passenden Versicherungsschutz zu entschärfen. Für KMU ist eine bedarfsgerechte Absicherung von besonderer Bedeutung. Profitieren Sie vom langjährigen und umfangreichen Know-how der Volksbank. Die Expertinnen und Experten der Volksbank beraten Sie gerne persönlich und erstellen Ihnen ein unverbindliches Angebot.

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