Kompetenzen der Zukunft. Worauf es beim Upskilling ankommt

  • Man muss nicht gleich programmieren können. Der Ausbau digitaler Skills von Mitarbeitern wird für Unternehmen trotzdem zunehmend wichtiger, um zukunftsfit zu bleiben. Was beim Upskilling von Arbeitskräften zu beachten ist. Die Digitalisierung schreitet unaufhaltsam voran. Neue Technologien haben das Potenzial, Unternehmensprozesse vollständig zu verändern. Die Möglichkeiten für den Einsatz digitaler Tools in der Arbeitswelt scheinen unbegrenzt. Mitarbeiter sind dadurch kontinuierlich mit Veränderungen konfrontiert, die Arbeit wird wissensintensiver – und damit verändern sich auch die zukünftig geforderten Kompetenzen. Tendenz und Geschwindigkeit sind dabei steigend.

Kompetenzen für die Zukunft mit Upskilling

  • Zahlreiche Studien zeigen, dass die durchschnittliche Lebensdauer von essenziellen Skills maximal fünf Jahre beträgt, bevor sie erneuert und auf den aktuellen Stand gebracht werden müssen. Im Bereich Digitales und Technologie ist die Spanne sogar noch kürzer. Das bedeutet auch, dass viele Berufsbilder ständig im Wandel sind. Zahlreiche Tätigkeiten, wie Social Media Manager oder Data Analyst, die heute selbstverständlich sind, waren vor etwa 15 Jahren nicht einmal vorstellbar. Ein Lernen auf Vorrat ist nicht mehr möglich, die eine geradlinige Karriere gibt es heutzutage kaum noch. Heute heißt die Gleichung: Beruf = Arbeit = Lernen. Etwa drei Viertel der vom Unternehmensberater PwC für die „23. Global CEO Survey“ im Jahr 2020 befragten Führungskräfte sind besorgt über die Verfügbarkeit von Kompetenzen für die Zukunft. Upskilling hingegen bietet die Chance dazu.

Worauf es beim Upskilling ankommt

  • Upskilling zielt darauf ab, neue Kompetenzen innerhalb der aktuellen oder einer ähnlichen Rolle zu entwickeln. Die eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten werden erweitert und auf ein höheres Level gebracht, um neuen Herausforderungen und geänderten Tätigkeitsschwerpunkten standhalten zu können. Es geht dabei nicht darum, klassische IT-Kenntnisse aufzubauen. Um zukunftsfit zu werden, sollen Mitarbeiter sogenannte Metaskills erwerben. Laut dem „Workplace Learning Report“ von LinkedIn befinden sich die wichtigsten Fähigkeiten im Bereich Resilienz und Digital Fluency, also die Fähigkeit, digitale Technologien gezielt auswählen zu können, um bestimmte Ziele zu erreichen. Es geht um das richtige Verständnis von neuen Tools. Es soll die Bereitschaft hergestellt werden, die Chancen digitaler Technologien für die Weiterentwicklung im eigenen Bereich zu sehen. Neben einer technischen Basiskompetenz braucht es dafür auch ein geeignetes Mindset, zu dem kritisches Denken und Problemlösungskompetenz zählen. Worauf Unternehmen achten sollten, um Upskilling im Unternehmen zu fördern:

Upskilling als Teil des Unternehmenszwecks

  • Es reicht nicht, Upskilling nur nebenbei zu betreiben, es sollte Teil des Unternehmenszwecks werden. Intern soll die Notwendigkeit von Upskilling, um Geschäftsziele erreichen zu können, kommuniziert werden. Es sollte aufgezeigt werden, dass die Weiterentwicklung für Mitarbeiter und Unternehmen eine Win-Win-Situation darstellt.

Das interne Wissen aufspüren

  • Oft wird das interne Talent übersehen, das bereits in einem Unternehmen oder Team ist. Zahlreiche Mitarbeiter haben bestimmte Qualifikationen und nehmen eine Expertenrolle ein. Manchmal schlummern auch verborgene Talente in den eigenen Reihen, die über deren klassische Tätigkeit hinausgehen. Unternehmen müssen somit zuerst ihre eigenen Ressourcen besser kennenlernen und diese nutzen.

Die notwendigen Fähigkeiten erkennen

  • Unternehmen müssen zuallererst die Fähigkeiten identifizieren, die sie in naher Zukunft brauchen werden. Dies bildet die Basis, um eine Upskilling-Strategie ausarbeiten zu können. Wo entstehen neue Geschäftsmodelle und Produkte? Welche Bereiche sind durch den digitalen Wandel am stärksten betroffen? Die erforderlichen Kompetenzen zu definieren, stellt jedoch eine der größten Herausforderungen für Unternehmen dar.

Eine Kultur des ständigen Lernens schaffen

  • Upskilling ist mit einem einzelnen Weiterbildungsprogramm nicht erledigt. Es ist ein Prozess, der eigentlich nie zu Ende ist. Immerhin muss ein neues Mindset aufgebaut werden. Eine positive Lernkultur in Unternehmen ist dabei ein wirksamer Hebel. Feedback und Coaching ermuntern Mitarbeiter dazu, sich weiterzuentwickeln. Eine multidisziplinäre Zusammenarbeit (z. B. über Abteilungsgrenzen hinweg oder mit externen Experten) fördert den Wissenstransfer, den Aufbau von Kompetenzen und die Möglichkeit, neue Sichtweisen kennenzulernen. Zur Lernkultur gehört auch eine entsprechende Fehlerkultur. Es sollte erlaubt sein, manchmal auch Fehler zu machen, daraus zu lernen und kontinuierlich nachzujustieren.

Entwicklungspläne für Mitarbeiter entwickeln

  • Ein persönlicher Entwicklungsplan ist eine der besten Möglichkeiten, um kontinuierliches Lernen und die Weiterentwicklung auf allen Ebenen zu gewährleisten sowie die Fähigkeiten und Kompetenzen von Mitarbeitern effizient auszubauen. Der Einzelne bekommt dadurch Eigenverantwortung für die eigene berufliche Entwicklung.

Upskilling: Die größten Herausforderungen

  • Die 5 größten Herausforderungen für Unternehmen bei der Umsetzung eines Upskilling-Programms laut „23. Global CEO Survey“:

    • Mitarbeiter motivieren bzw. ihnen Anreize bieten, zu lernen und das gelernte Wissen auch anzuwenden.
    • Fehlende Ressourcen, um die notwendigen Upskilling-Programme durchführen zu können.
    • Die Fähigkeit der Mitarbeiter, neue Skills zu erlernen.
    • Die Kompetenzen zu definieren, die im Unternehmen in naher Zukunft gebraucht werden.
    • Mitarbeiter nach dem Upskilling zu halten.

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